Ultratrail Saarbrücken – "Run-In" am Verpflegungsstand
Mastroserio mit neuer persönlicher Bestzeit
Für Sportlerinnen und Sportler sind Wettkämpfe seit Beginn der Corona-Pandemie sehr rar gesät, denn die Behörden verlangen schlüssige, stimmige Hygienekonzepte, die nicht jeder Verein erfüllen kann. Saarbrücken schon.
Herausforderung Hygienerichtlinien
Der Vorstand des HartfüßlerTrail e.V. veranstaltet jedes Jahr Ende August in der Nähe von Saarbrücken u.a. den berühmt-berüchtigten Ultra-Trail über 58 km mit 1650 hm. Dieses Jahr war die Entscheidung, den 9.RAG Hartfüßler Trail durchzuführen, nicht einfach. Die geltenden Hygienerichtlinien verlangen Konzepte, die ein höchstmögliches Maß an gesundheitlicher Sicherheit für HelferInnen und LäuferInnen gewährleisten. Trotz dieser Vorgaben sollte jedoch möglichst vielen LäuferInnen eine Eventteilnahme ermöglicht werden – ohne den Laufgenuss zu schmälern.
Das Konzept ging auf. Am Samstag (29.08.2020) und am Sonntag (30.08.2020) konnten sich über 600 Laufbegeisterte davon überzeugen, dass es auch in Zeiten von Corona möglich ist, eine sichere, aber dennoch herzliche und gelungene Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Das Wettkampf-Gelände wurde von der Heydt-Schule an der ehemaligen Bergarbeitersiedlung auf einen 4 m breiten und fast 2 km langen Waldweg verlegt. Die sonst an der Wettkampfstrecke aufgebauten Verkaufsstände der dazugehörigen Messe hatten somit ausreichend Abstand voneinander und zum Wettkampfgeschehen. Im Eingangsbereich des Geländes bestand Desinfektionspflicht für die Hände und jeder Teilnehmer und Besucher war verpflichtet, eine tagesaktuelle Covid-19-Erklärung abzugeben. Auf dem Gelände selbst herrschte strikte Maskenpflicht. Einzige Ausnahme: die Bewirtungsstände. Dort waren Bänke und Tische jedoch mustergültig weit genug voneinander entfernt platziert.
Start im 30-Sekunden-Rhythmus
Das Starterfeld wurde in Blöcke eingeteilt, zwischen denen durch Linien auf dem Boden ein Abstand von 2 m eingehalten wurde. Die einzelnen Blöcke starteten im 3-Minuten-Rythmus, wobei innerhalb eines alle 30 Sekunden jeweils 2 Personen auf die Strecke durften. So konnte das Feld bereits am Anfang stark entzerrt werden.
Drive-In-Mentalität statt Verpflegungsstellen-Durcheinander
An den Verpflegungsstellen herrschte Handdesinfektions- und Maskenpflicht. Die Läufer konnten ihren Verpflegungswunsch einem Helfenden mitteilen, der dann alle gewünschten Nahrungsmittel in eine Papiertüte packte und an den Läufer weitergab.
Für weitere Entzerrung neben den rhythmischen Starts sorgte eine Aufteilung der Wettkampfstarts auf Samstag und Sonntag. So gingen am Samstag etwa 200 LäuferInnen auf die 7,5 und die 14 km-Strecke, am Sonntag folgten 300 weitere über 30 km und 220 LäuferInnen über 58 km. Unter ihnen auch wie bereits in den Jahren zuvor: Michael Mastroserio von der RVG Rockenberg.
Anspruchsvolle Trails und 20%-Steigungen
Die Strecke führte 58 harte Kilometer durch den Saarkohlewald mit technisch teils sehr anspruchsvollen Trails und über etliche Halden mit Steigungsprozenten jenseits der 20%-Marke. Anders als in den zurückliegenden Jahren herrschten keine Hitze und Sonnenschein, sondern mit 15°C recht kühles und dazu bedecktes Wetter.
Mastroserio, der sich intensiv auf diesen Lauf vorbereitet hatte, wurde mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 6:40;01 Std. belohnt. 15 Minuten schneller als beim Aufstellen seiner letzten Bestzeit 2018. Im sehr stark besetzten Teilnehmerfeld belegte er im Endresultat den 55. Platz gesamt
(AK Master Men 12. Platz).
Rebecca Langer und Martin Schedler vorn
Bei den Frauen siegte Rebecca Langer vor Svenja Gliem (TG Viktoria Augsburg) und der Siegerin aus 2016, Pamela Veith vom TV Kusterdingen. In der Master-Wertung siegte Tanja Volm (EVO rennt) vor Kerstin Schmitz von den Yoga Runners und Petra Pilger von der Landau Running Company. Bei den Männern konnte sich Martin Schedler (Knappschaft) wieder einmal die Siegertrophäe mit nach Hause nehmen. Ihm folgten Adrian Hüttel und Jeremie Pfaadt (LUOMOLDO).
Von: Michael Mastroserio und Kristina Jago